Aus Württemberg Pfennigzeit:
1)
1891, 2 Mark dunkelgelblichorange/schwarz im waagrechten Fünferstreifen als Mehrfachfrankatur auf vollständiger Paketkarte für ein Paket von Stuttgart über Bremen nach Milwaukee/Wisconsin in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Marken sind jeweils durch sauberen Abschlag mit EKr „STUTTGART 27 APR 97“ entwertet. Rückseitig ist der Bahnpoststempel „CASSEL – FRANKFURT (MAIN)“ vom Folgetag abgeschlagen sowie der Bremer-Ankunftsstempel vom 29.4.97. Die Frankatur ist für das notierte Paketgewicht von 4 kg portogerecht.
Die Markeneinheit ist gut bis sehr gut gezähnt, in herrlich leuchtender Farbfrische und einwandfrei erhalten. Die Paketkarte selbst zeigt minimale, der bedarfsmäßigen Verwendung entsprechend minimale Behandlungs- und Lagerungsspuren und ist im Vergleich zu ähnlichen Formularen in einer außergewöhnlich guten Qualität.
Der Beleg besticht einerseits durch die außerordentliche Seltenheit von Mehrfachfrankaturen der Mi.-Nr. 53 a, andererseits durch die dekorative Optik.
Eine Werbung für die württembergische Pfennigzeit!
Attest Winkler BPP
Mi.-Nr. 53 a (5)
Interessante Anmerkungen zum Zielort (Quelle Wikipedia, Aufruf vom 05.09.2019): Die Stadt wuchs im 19. Jahrhundert insbesondere durch deutsche Einwanderer rasant, nachdem die Revolution von 1848 in den Deutschen Staaten scheiterte. 1880 waren von den 115.000 Einwohnern 27% gebürtige Deutsche, 1890 waren 69% der 204.000 Einwohner deutschstämmig. 1900 betrug die Einwohnerzahl 285.000. Milwaukee wurde durch den Sitz von vier Großbrauereien zur amerikanischen Bierhauptstadt. Die als Adressaten auf der Paketkarte genannte Firma scheint es heute noch zu geben. Auf ihrer Website werben sie „with over 120 years of experience…“. Die Firma scheint also zum Zeitpunkt der Paketsendung noch nicht lange bestanden zu haben. Was wohl in dem „1 Kistchen“ aus Stuttgart für den Empfänger drin gewesen war? Vielleicht möchte der künftige Besitzer dieses Beleges der Sache nachgehen…
2)
1891, 2 Mark dunkelgelblichorange/schwarz im waagrechten Fünferstreifen und mit weiterem Einzelstück plus Zusatzfrankatur auf Telegrammformular von Stuttgart nach New York, Vereinigte Staaten von Amerika. Die Marken sind paarweise mit dem Telegramm-Annahmestempel vom 28. Januar 1893 entwertet. Die Frankaturhöhe ist für diese Verwendung korrekt und vollständig.
Die Marken sind gut gezähnt und einwandfrei erhalten. Herr Thoma bezeichnet in seinem Attest die Markenfarbe als sehr hell und fast an Mi.-Nr. 53 b heranreichend. Das Telegrammformular ist gering beschnitten und rückseitig mittig gestützt. Prüfsignatur Thoma BPP.
Da in Württemberg die frankierten Telegrammformulare vernichtet werden mussten, sind aus der Pfennigzeit fast nur knapprandig aus den Formularen herausgeschnittene „Briefstücke“ als „Belege“ für diesen postalischen Dienst bekannt. Es existieren lediglich zwei vollständige Telegrammformulare aus der Pfennigzeit. Das andere Stücke vom gleichen Monat ging von Stuttgart nach Addah, Guinea in West Afrika und erbrachte bei der 31. Gärtner-Auktion einen Zuschlag von 12.000.- plus Aufgeld. Beide Telegramme gehören zu den außerordentlichen Seltenheiten der Württemberg-Philatelie und sind erheblich seltener als die schon raren Württemberg-Telegramme aus der Kreuzerzeit!
Zusammen mit dem vorigem Stück, der Paketkarte, liegen hiermit reizvoll gleich zwei Belege mit Fünferstreifen der 2 Mark-Marke von 1881 auf hochinteressanten und sehr seltenen Belegen von Stuttgart nach den Vereinigen Staaten von Amerika vor.
Atteste Thoma BPP und Winkler BPP
Mi.-Nr. 53 a (6), 46 b, 59
3)
Dienstmarken für Gemeindebehörden, 1906, 2 Pfennig grautürkis als Urmarke von 1896 mit zusätzlichem „Krönchen“-Aufdruck zum 100jährigen Bestehen des Königsreiches Württemberg versehen, als sehr seltene und portogerechte Einzelfrankatur auf Ortsdrucksache von Ludwigsburg.
Die Entwertung erfolgte sehr sauber mit EKr „LUDWIGSBURG 2
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